Anwendungen
Unsere Volumenstrommessgeräte werden erfolgreich zur präzisen Verbrauchserfassung im
industriellen Einsatz von technischen Gasen und Flüssigkeiten sowie von
Druckluft verwendet. Schon lange zählen namhafte Unternehmen aus der EU, Asien und weiteren Ländern zu unseren Kunden.
Unsere Kunden wissen sehr wohl, wie wichtig eine zuverlässige Verbrauchskontrolle gerade
bei teuren technischen Gasen und auch der im Betrieb sehr teuren Druckluft ist.
Auf keinen Fall genügt es ihnen, im Prinzip erst über die
Höhe der monatlichen Energiekosten- oder
Gasabrechnung (!) herausfinden zu müssen, wie sich die Verbrauchssituation
im Betrieb darstellt. Schwachstellen
im Leitungsnetz würden ansonsten unentdeckt bleiben und die Betriebskosten in
die Höhe treiben. Unwirtschaftlich arbeitende Kostenstellen würden immer so
weiter machen wie gehabt und Monat für Monat die gleichen unnötigen Kosten
produzieren.
Druckluft, zum Beispiel, ist ein unverzichtbarer Energieträger: in Deutschland sollen über 60.000 Anlagen installiert sein. Sie verbrauchen jährlich geschätzte 14 Milliarden kWh Strom: Das entspricht dem gesamten Strombedarf der Deutschen Bahn und muss von vier Kohle- oder 1,3 Atomkraftwerken erzeugt werden.
Und obwohl Druckluft einer der teuersten Energieträger überhaupt ist, verbrauchen
Industrie und Handwerk bis zu 40% mehr als nötig.
Denn viele Anlagen sind nicht an den Bedarf angepasst, weisen hohe Leckagen auf oder sind veraltet. Hunderte Mio. €
und Millionen Tonnen CO2-Emissionen ließen sich jährlich einsparen.
Warum ist Druckluft eigentlich so teuer? Weil sie üblicherweise wie folgt hergestellt wird: Verfeuerung einer Primärenergiequelle, z.B. Gas oder Kohle.
Umsetzung der frei gewordenen Wärmeenergie (mit geringem Wirkungsgrad) über Dampf und Turbinen in
elektrischen Strom. Dann folgt der Betrieb eines Luftkompressors mit ebendiesem Strom, wobei wieder nur ein Teil der elektrischen
Leistung auf die entstandene Druckluft übertragen wird. Die Druckluft muss zum Verbraucher transportiert werden und
kann dabei durch unbemerkte Leckagen nutzlos in die Umgebung abgegeben werden.
Selbst die Freisetzung der (noch) enthaltenen Energie der Druckluft am Werkzeug hat
naturgemäß einen Wirkungsgrad < 100 % und bringt weitere Verluste mit
sich. Unter dem Strich und unter dem Gesichtspunkt der Energieeffizienz wäre es demnach wesentlich sinnvoller, lieber
direkt mit elektrischem Strom betriebene Werkzeuge einzusetzen.
Wieso wird Druckluft dann überhaupt verwendet? Nun, die zahlreichen Endgeräte, also die Druckluftwerkzeuge,
sind vergleichsweise einfach und billig
herzustellen. Sie kosten in der Regel nur einen Bruchteil von vergleichbaren Elektrowerkzeugen, sie halten zudem
erheblich länger und können wesentlich mehr Kraft und Leistung erbringen, als irgendein vergleichbares
Elektrowerkzeug. Das macht sie wiederum leichter als vergleichbare Elektrowerkzeuge und vermindert dadurch die körperliche Belastung
der in der Produktion beschäftigten Arbeitnehmer, die ständig mit den Werkzeugen umgehen müssen. Außerdem kann bei der Arbeit jedes
Werkzeug einmal zu Bruch gehen. Wenn es sich dabei um ein mit Netzspannung betriebenes Elektrowerkzeug handelt, dann kann davon eine erhebliche Gesundheitsgefährdung für den Arbeitnehmer durch einen möglichen elektrischen Schlag entstehen. Auch von einem beschädigten Druckluftwerkzeug können Gefahren ausgehen, aber hier hört man den Schaden in der Regel, während man ihn bei einem elektrischen Werkzeug meist weder hören noch sehen kann. Das sind also sowohl aus technischer als auch aus betriebswirtschaftlicher Sicht sowie aus Sicht der Berufsgenossenschaften schon einige gewichtige Gründe,
um sich langfristig für eine Druckluftversorgung im Betrieb zu entscheiden.
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Als Analogie kann man das VSM02 recht passend mit einem elektrischen
Stromzähler vergleichen (Sie wissen schon, der verplombte kWh-Zähler,
der sich in jedem Sicherungskasten befindet). Hier wie dort geht es darum, den Verbrauch in einem Leitungsnetz
zu erfassen und zu dokumentieren, wobei die Messung selbst keine merklichen
Auswirkungen auf das Netz haben darf. Während die präzise Verbrauchserfassung in elektrischen Netzen
überhaupt kein technisches Problem darstellt (siehe kWh-Zähler), und es sogar üblich ist, selbst
einzelnen, größeren elektrischen Verbrauchern einen eigenen Zähler zur Seite zu stellen,
war die Situation bei Gas- und Druckluftnetzen bisher eine komplett :-( andere.
Der Hauptgrund für die geringe Verbrauchstransparenz in der industriellen
Gas- und Druckluftanwendung war, dass es bisher an handlichen,
bezahlbaren und gleichzeitig zuverlässigen Messgeräten mangelte.
Im Unterschied zu einem ohne Geräteintelligenz realisierbaren Wechselstromzähler muss
man bei der Verbrauchserfassung von technischen Gasen und Flüssigkeiten sowie Druckluft
eine Vielzahl von Parametern, Messgrößen und Kalibrierdaten
berücksichtigen.
Die korrekten Vorgehensweisen sind im Prinzip durchaus schon seit Jahrzehnten bekannt und
in entsprechenden DIN- und EN-Vorschriften nachzulesen, aber bislang resultierten normgerechte
Messanlagen nur in sehr teuren Aufbauten, die zusätzlich einen Ingenieur zur Durchführung
der Messungen erforderten.
Mit dem VSM02 ist es uns gelungen, erstmalig eine große normgerechte
Messanlage auf ein Maß zu schrumpfen, das einen mobilen Einsatz vor
Ort erlaubt. Und weil, salopp gesagt, der Ingenieur auch schon drin ist, kann
das Gerät auch von weniger qualifiziertem Personal bedient bzw.
wartungsfrei fest installiert werden, ganz analog
zu einem elektrischen Stromzähler.
Weiterhin kann man mehrere fest installierte Geräte problemlos
miteinander vernetzen, so dass der Verbrauch zentral protokollierbar
wird und den betrieblichen Kostenstellen bei Bedarf sogar unverzüglich, d.h. schon
im Augenblick der Entstehung des Verbrauchs (!), eindeutig
zugeordnet werden kann. Nicht zu vergessen sei auch, dass sich dem
VSM02 über die
optionalen Analogausgänge bzw. die programmierbaren Schaltausgänge
viele zusätzliche Anwendungsmöglichkeiten eröffnen, z.B. in
der Prozesskontrolle und
-steuerung. So kann das Messgerät z.B. autonom bei Über- oder
Unterschreitung eines programmierten Grenzwerts einen Alarm auslösen,
einen Kompressor zu- oder abschalten und vieles mehr.
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