Messprinzip | Nach DIN EN ISO 5167 / VDI 2040
Durchflussmessung nach dem Prinzip von Bernoulli mit Druckrückgewinnung nach Venturi. In einer
Verengung wird das strömende Medium beschleunigt, was zu einer Druckdifferenz (Sogwirkung, Wirkdruck, Prinzip der Wasserstrahl-Vakuumpumpe) führt, die zur Durchflussmessung ausgewertet wird. Es
wird potentielle Energie in kinetische Energie umgewandelt, der Wirkdruck wird gemessen und ausgewertet, die kinetische Energie wandelt sich konstruktionsbedingt (Venturi) zum
Großteil wieder zurück in potentielle Energie.
Vorteile: es ist eine sehr hohe Messgenauigkeit möglich (bis hin zur Labor- bzw. Referenzklasse), keine Probleme mit kondensierender Druckluft und auch nicht mit
Wasser- oder Öltröpfchen im Luftstrom, keine Probleme mit abrasiven Staubteilchen in der Luft, minimierte Druckverluste gegenüber anderen
Druckdifferenzverfahren.
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Messgenauigkeit | < 1 % von den gemessenen Werten eines Referenznormals (Kalibrierung in einem DAkkS-akkreditierten Labor) |
Langzeitstabilität der Messgenauigkeit | Sehr hoch (Minimum mehrere Jahre ohne Nachkalibrierung.
Unsere Erfahrung: selbst bei deutlich über 15 Jahre alten Geräten und Messdüsen mussten bisher, wenn
überhaupt, nur sehr selten und dann auch nur minimale Korrekturen an den ursprünglichen Kalibrierdaten vorgenommen werden).
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Messwertgeber | In die Leitung (fest eingebaut) oder an einen Schlauch (mobil) montierte, kalibrierte Venturi-Messdüsen mit Öffnungsweiten von 0,2 mm bis über 10 Zoll, je nach benötigtem Durchflussbereich. |
Mess- und Auswerteeinheit, Computeranschluss, Messrate | Mikroprozessorgesteuert, umfangreich mit Funktionen ausgestattete
Firmware.
Anschluss an USB und an andere Geräte über eine RS232-konforme Schnittstelle (z.B. für
Fernabfragen und Langzeitprotokollierungen des Verbrauchsverlaufs). Eine
mitgelieferte Windows-Software erlaubt zusätzlich für Forschung und Entwicklung interessante
Durchflussuntersuchungen mit bis zu 240 Messungen/s. Die
Software kann auch als Hintergrundtreiber verwendet werden, um das RectuTest ® RT02 einfach in eigene Prüfstände oder
Laborplätze, die Durchflussmessungen benötigen, zu integrieren.
Offenes Schnittstellenprotokoll (für auf Windows oder auch nicht auf Windows basierende Systeme zur Messwertverarbeitung).
Zuordnung zu Messdüsen: per Auswahl an der Auswerteeinheit, Zuordnungsprinzip 1:n zwischen Auswerteeinheit und Messdüsen, n beliebig.
Anschluss an Messdüsen über Druckentnahmeschläuche mit Schnellverschlusskupplungen unter vollem Arbeitsdruck jederzeit möglich. Die Auswerteeinheit muss beim Anschluss oder der Trennung von einer Messdüse lediglich (aber zwingend!) ausgeschaltet sein. |
Messbereiche (Beispiele bei 6 bar Arbeitsdruck, 15°C), Modell A | Messdüse 0,2 mm: | 0,04 l/min – 1,2 l/min |
Messdüse 0,4 mm: | 0,2 l/min – 4,8 l/min |
Messdüse 0,6 mm: | 0,4 l/min – 10,8 l/min |
Messdüse 1,0 mm: | 1,0 l/min – 30 l/min |
Messdüse 2,0 mm: | 4 l/min – 120 l/min |
Messdüse 4,0 mm: | 16 l/min – 480 l/min |
Messdüse 1/2": | 105 l/min – 3120 l/min |
Messdüse 1": | 300 l/min – 8700 l/min |
Messdüse 2": | 1180 l/min – 34560 l/min |
Hinweis: Diese Tabelle ist nicht vollständig. Auch hier nicht aufgeführte Messdüsen und Zwischengrö­ßen sind lieferbar. |
Messbereiche (Beispiele bei 6 bar Arbeitsdruck, 15°C), Modell B | Messdüse 0,2 mm: | 0,02 l/min – 0,54 l/min |
Messdüse 0,4 mm: | 0,06 l/min – 2,2 l/min |
Messdüse 0,6 mm: | 0,14 l/min – 4,9 l/min |
Messdüse 1,0 mm: | 0,4 l/min – 13,5 l/min |
Messdüse 2,0 mm: | 1,6 l/min – 54 l/min |
Messdüse 4,0 mm: | 6,3 l/min – 216 l/min |
Messdüse 1/2": | 41 l/min – 1400 l/min |
Messdüse 1": | 114 l/min – 3900 l/min |
Messdüse 2": | 450 l/min – 15600 l/min |
Hinweis: Diese Tabelle ist nicht vollständig. Auch hier nicht aufgeführte Messdüsen und Zwischengrö­ßen sind lieferbar. |
Druckverluste | Werden durch die Druckrückgewinnung der Messdüsen begrenzt.
Am äußersten Ende des Messbereichs (Anzeige blinkt dann bereits) tritt ein Druckverlust von max. 0,1 bar (A) bzw. 0,02 bar (B) auf.
Bei Messungen, die nicht bei Volllast erfolgen, entsteht in der Regel so gut wie kein merklicher Druckverlust.
Es gibt im Servicebereich dieser Webseite eine interaktive Rechentabelle, mit der Sie diese Aussage am Beispiel des Modells A nachprüfen können. |
Geeignet für feuchte Gase und feuchte Druckluft | Ja. |
Genauigkeit „vom gemessenen Wert“ vs. Genauigkeit „vom Endwert“ | Beispiel: wird ein Durchfluss von 200 l/min mit einer auf +/- 1 % vom Messwert kalibrierten Halbzoll-Messdüse gemessen und angezeigt,
so liegt der wahre Durchflusswert im Bereich von 198 l/min bis 202 l/min.
Wenn mit einer Genauigkeit von +/- 1 % ohne nähere Angaben geworben wird, dann ist sehr oft eine Genauigkeit vom Endwert damit gemeint. Läge im Beispiel der Endwert bei 3120 l/min, dann sind 1 % davon 31,2 l/min.
Wird dort also ein Durchfluss von 200 l/min angezeigt, so kann der wahre Durchflusswert irgendwo zwischen 168,8 l/min und 231,2 l/min liegen. Der Unterschied ist beachtlich. |
Das Volumenstrommessgerät besteht aus der Messdüse,
die je nach Messbereich gewählt wird, dem von mehreren Mikroprozessoren gesteuerten
Bedien- und Anzeigeteil sowie den Verbindungsleitungen und Schläuchen.
In den speziell entwickelten Düsen wird beim Durchströmen des Mediums
durch eine leichte Querschnittsverengung ein geringer Druckabfall erzeugt, und
der Mediumsdruck wird vor und in der Verengung gemessen. Aus der Druckdifferenz der beiden
Messwerte (
Wirkdruck), dem Systemdruck vor der Düse und der Mediumstemperatur
in der Düse wird der momentane normierte Volumenstrom berechnet.
Da jede Änderung des Volumenstroms augenblicklich zu Änderungen der Druckverhältnisse
in der Messdüse führt, die von den Drucksensoren verzögerungsfrei
registriert werden, können auch
kurzzeitig auftretende Verbrauchsspitzen
oder pulsierende Druckluftentnahmen problemlos gemessen werden. Siehe dazu auch den
Abschnitt
schnelle Kurzzeitmessungen in der Beschreibung der beigelegten Software.
Es ist übrigens
ein verbreiteter Irrtum, dass sich der zur Messung in der Venturi-Düse
erzeugte Wirkdruck in voller Höhe als bleibender Druckverlust auswirken
würde.
Rechts: Halbschnitt einer 1/2- Zoll- Düse mit integrierter Vorlaufstrecke
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Tatsächlich
sorgt die besondere Formgebung der Düsen dafür, dass sich das in der Düse
beschleunigte Medium dergestalt am langsamer fließenden Medium aufstauen kann,
dass es zu einer beträchtlichen
Druckrückgewinnung kommt.
Messungen vor und hinter der Düse
beweisen, dass beim maximal messbaren Durchfluss, dessen Wert vom Düsendurchmesser abhängt,
zwar ein Wirkdruck von 350 mbar auftritt, aber dass dabei dennoch
höchstens ein effektiver Druckverlust von 100 mbar entsteht.
Als Faustregel kann man mit ca. 2,5 Prozent Leistungsverlust für
die nachgeschalteten Verbraucher rechnen, wenn der Betriebsdruck um 100 mbar
verringert wird. Dieser Wert markiert aber, wohlgemerkt, nur den absoluten
worst-case.
In der Praxis muss man sich beim RT02 so gut wie keine Sorgen über
Druckverluste durch die Messungen machen !
Dies liegt zum einen daran, dass wir verschiedene Messdüsen
anbieten, deren Messbereiche sich in weiten Grenzen überschneiden.
Statt einen bestimmten Durchfluss mit einer kleinen Düse im Bereich
hoher Wirkdrücke zu messen, kann man die nächst größere
Düse einsetzen, die es erlaubt, den selben Durchfluss mit
sehr viel
niedrigeren Wirkdrücken zu bestimmen. Zum anderen ist das RT02
ein Präzisionsmessgerät, das natürlich nicht erst volle
350 mbar Wirkdruck benötigt, um korrekte Messwerte liefern zu können.
Vielmehr genügen dem RT02 schon Wirkdrücke ab etwa 60 Pa (
0,6
mbar) zur Auswertung. Das Auflösungsvermögen des RT02 liegt dabei bei
niedrigen Wirkdrücken im Bereich von 1 Pa (
0,01
mbar).
Dazu ein Beispiel:
bei 6 bar Leitungsdruck messen Sie einen Durchfluss
von z.B. 350 Nm³/h mit einer 2-Zoll-Düse bei einem Wirkdruck
von etwa 10 mbar (1000 Pa). Durch die Druckrückgewinnung reduziert
sich der Druckverlust noch einmal auf max. 4 mbar. Trotz des hohen Durchflusses
wurde der Leitungsdruck damit also nur von 6,000 auf 5,996 bar reduziert
(um 0,07 Prozent). Daraus resultiert ein Leistungsverlust für die
nachgeschalteten Verbraucher von nur ca. 0,1 Prozent (!). Mit anderen Worten: die
Messung ist praktisch nicht
zu bemerken und stört deshalb auch niemanden.
Diese
fast verlustfreien Messungen sind ein Hauptgrund dafür, warum
sich das RT02 auch so ausgezeichnet als fest installierter Verbrauchszähler
eignet.
Das RT02 misst Volumenströme über einen weiten Messbereich
mit einer gleich bleibenden
Genauigkeit von +/- 2,5 % vom Messwert.
Durch die Berechnung des
normierten
Volumenstroms sind die Messergebnisse
unabhängig von Änderungen des Leitungsdrucks und der
Mediumstemperatur.
Übrigens legen wir bei der Genauigkeitsangabe Wert auf die Aussage 'vom Messwert'.
Manche Hersteller verzichten auf eine Spezifizierung ihrer Genauigkeitsangaben
und beziehen diese dadurch oft stillschweigend auf den Endwert
ihres Messbereichs. Wir haben so etwas nicht nötig :
Wie man sieht, liegt der relative Messfehler beim RT02
für alle Messwerte nur bei max. +/- 2,5 %, während
er bei Geräten mit endwertbezogener Genauigkeitsangabe zu niedrigen
Messwerten hin stark ansteigen würde ! Ein gemessener Wert von
z.B. 400 l/min könnte bei solchen Geräten in Wahrheit zwischen
312,5 und 487,5 l/min liegen, beim RT02 dagegen nur zwischen 390 und
410 l/min.